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Nr. 10 / 2013

11. Januar 2013 : Ein Friedensstifter in der Friedensstadt Osnabrück - Prof. i.R. Dr. Mokrosch erhielt Bundesverdienstkreuz - Feierstunde im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses

Bundespräsident Joachim Gauck hat Prof. i.R. Dr. Reinhold Mokrosch das »Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland« verliehen. Der Osnabrücker Oberbürgermeister Boris Pistorius überreichte ihm die Auszeichnung am Freitag, 11. Januar während einer Feierstunde im Friedenssaal des historischen Rathauses. Das Bundesverdienstkreuz erhält der Universitätsprofessor für seine Verdienste im Bereich der Friedenspolitik und Friedensethik.

Bundespräsident Joachim Gauck hat Prof. i.R. Dr. Reinhold Mokrosch das »Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland« verliehen. Der Osnabrücker Oberbürgermeister Boris Pistorius überreichte ihm die Auszeichnung am Freitag, 11. Januar während einer Feierstunde im Friedenssaal des historischen Rathauses. Das Bundesverdienstkreuz erhält der Universitätsprofessor für seine Verdienste im Bereich der Friedenspolitik und Friedensethik.

In seiner Laudatio hob Pistorius das vielfältige Engagements Mokroschs hervor. Er sagte: »Sie sind immer darauf aus, neue Wege für die Toleranz zu finden, immer auf Spurensuche, die uns einer friedlichen Weltgesellschaft zumindest einen Schritt näher bringt. In Ihrer ausgleichenden Art sind Sie der geborene Moderator. Sie wissen, dass Frieden ein hohes Ziel, aber kein statischer Zustand ist. Insofern sind Sie einer der großen Beweger unserer Stadt: selbst bewegt durch die Idee des Friedens, ruhelos, bewegend, anstiftend zum Frieden: unermüdlich, charmant, geist- und kraftvoll: in allem, was Sie tun.« Und Pistorius hob hervor: »Sie sind der richtige Mann in der richtigen Stadt: Ein Friedensstifter in der Friedensstadt Osnabrück.«

Im Anschluss sprachen Carl Ludwig Thiele, Vorstand Deutsche Bundesbank, und Günter Skibba, die diese Ehrung angeregt hatten. Grußworte gab es auch von Prof. Dr. Roland Czada, dem Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Rates der Osnabrücker Friedensgespräche und von Prof. Dr. Elisabeth Naurath, Direktorin am Institut für Evangelische Theologie der Universität Osnabrück.

In seiner Dankesrede erwähnte der sichtlich gerührte und tief bewegte Mokrosch die drei zentralen Motive seines Handelns und Denkens, die alle durch persönliche Erlebnisse fundiert worden sind: Nie wieder Gewalt, Frieden und Verständigung. Zum Abschluss dankte er Osnabrück: »In dieser Stadt lässt sich wunderbar für den Frieden eintreten.«

Dr. Mokrosch ist Professor i.R. für evangelische Theologie an der Universität Osnabrück und Mitglied des Wissenschaftlichen Rats der Osnabrücker Friedensgespräche. Schon in seiner Dissertation beschäftigte sich Mokrosch mit der »Friedensphilosophie Schellings und Tillichs«. In seiner Zeit als Professor
für Evangelische Theologie an der Universität Osnabrück gestaltete er neben der Lehre und Forschung die Friedensarbeit der Region nachhaltig.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Werte-
und Gewissensbildung, der Kirchengeschichtsdidaktik, der christlichen Religionspädagogik und Ethik. Mokrosch hielt in zahlreichen europäischen Ländern Gastvorträge, ebenso in den USA, in China und in Israel. Seit einigen Jahren übernimmt er regelmäßig zweimonatige Gastprofessuren in Indien am »United Theological College« in Bangalore und engagiert sich für den Christlich-muslimisch-hinduistischen Trialog.

In den Jahren 1996-2006 leitete er die Osnabrücker Friedensgespräche und führte in dieser Zeit zahlreiche Friedensgespräche mit namenhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Gäste waren unter anderen Johannes Rau und Henry Kissinger. Prof. Mokrosch ist seit fast fünf Jahren zweiter Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft sowie zweiter Vorsitzender der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft und bemüht sich dort mit zahlreichen Veranstaltungen um Brücken zwischen den Religionen und Kulturen zu schaffen. Im Jahre 2007 gründete er den »Runden Tisch der Religionen Osnabrücks«. Ebenso ist er Leiter der Ortsgruppe Osnabrück »Religions for Peace« und arbeitet im Vorstand der Erich Maria Remarque Gesellschaft Osnabrück.

Gemeinsam mit den Professoren Dr. Arnim Regenbogen, Dr. Elk. Franke und Dr. Harald Kerber führt Mokrosch seit nunmehr acht Jahren regelmäßig das »Philosophische Café« zu zentralen Themen des Alltags durch. Ziel des Programmes ist es, Nachdenkliche zum Philosophieren einzuladen, unabhängig davon, wie belesen sie sind. Im Schnitt nehmen 200 Zuhörerinnen und Zuhörer an diesen Veranstaltungen teil.

Prof. Mokrosch weist eine umfangreiche Publikationsliste auf, ein Zeugnis seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Friedensethik und Friedenspolitik. Im ersten Quartal 2013 erscheint bei Kohlhammer das Buch »Religionen und Weltfrieden – Friedens- und Konfliktlösungspotenziale von Religionsgemeinschaften«, herausgegeben von Reinhold Mokrosch, Thomas Held und Roland Czada. Die Beiträge dieses Bandes werfen ein Schlaglicht auf die ambivalente Rolle der Religionsgemeinschaften im globalen Konfliktgeschehen.

Weitere Informationen

Dr. Kerrin A. Jacobs, Universität Osnabrück
Institut für Kognitionswissenschaft
Albrechtstr. 28, 49074 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 3361
kejacobs@uni-osnabrueck.de

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