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Nr. 165 / 2013

27. Juni 2013 : »Archäologie jüdischen Lebens: Erinnerungsorte der Sepharden in Thessaloniki und Umgebung« - Uni Osnabrück lädt zu Gastvortrag von Michalis Lychounas

Am Montag, 1. Juli, spricht Michalis Lychounas um 18.15 Uhr zum Thema »Archäologie jüdischen Lebens: Erinnerungsorte der Sepharden in Thessaloniki und Umgebung«. Sein Vortrag im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16 / Kamp, ist Teil des Programms der Ausstellung »„Madre d’Israel“. Die sephardisch-jüdische Kultur Thessalonikis. 70 Jahre nach den Deportationen« im Foyer der Universitätsbibliothek. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Am Montag, 1. Juli, spricht Michalis Lychounas um 18.15 Uhr zum Thema »Archäologie jüdischen Lebens: Erinnerungsorte der Sepharden in Thessaloniki und Umgebung«. Sein Vortrag im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16 / Kamp, ist Teil des Programms der Ausstellung »„Madre d’Israel“. Die sephardisch-jüdische Kultur Thessalonikis. 70 Jahre nach den Deportationen« im Foyer der Universitätsbibliothek. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Die Archäologie der antiken Altertümer ist für den griechischen Nationalstaat seit dem späten 19. Jahrhundert die entscheidende Leitwissenschaft im Sinne der gesellschaftlichen Selbstverständigung und Denkmalpflege – dies gilt bis heute. Die zahlreichen byzantinischen und frühchristlichen Kirchen in Thessaloniki wurden 1988 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen, und seitdem sich die Stadt auf ihre Präsentation als Europäische Kulturhauptstadt 1997 vorbereitete, setzten sich in Kulturpolitik und Denkmalpflege neue Anstrengungen durch, um das pränationale Zusammenleben der Kulturen im Osmanischen Reich und seine architektonischen und lebensweltlichen Zeugnisse zu bewahren und diese im modernen Raum bewusst zu machen. Inwiefern galt dies auch für Bauten und Orte, die vor 1943 jüdischen Familien bzw. der Gemeinde gehörten? Und wie wird gegenwärtig das öffentliche Holocaust-Gedenken in der Stadt mit einer Rückbesinnung auf ein geschichtlich multikulturelles Zusammenleben der Religionsgemeinschaften verbunden?

Michalis Lychounas, Archäologe und Kurator in der 12e Ephorie für Byzantinische Antiquitäten im Nordgriechischen Kultusministerium, führt in einem Bild-Vortrag zu den Orten jüdischen Lebens vor 1943. Es sind Orte, die zum Teil in ihrem Ursprungszustand quasi unbewusst öffentlich weitergenutzt werden wie der Bazar der Stoa Modiano; oder umgekehrt die Stoa Malakopi, die einst als geschlossenes Gebäude der Hauptsitz der internationalen Bank Allatini war, dann zur öffentlichen Passage bzw. zum Einkaufszentrum wurde; Villen, die heute öffentlichen Kulturveranstaltungen einen Rahmen geben, und andere, die verfielen oder auch gedankenlos Opfer der Bauexpansion wurden. In seinem Vortrag führt Lychounas an die wichtigsten Orte, die vom früheren jüdischen Lebens zeugen. Er spricht über die von Seiten der jüdischen Gemeinde und der Stadt unternommenen Bemühungen – und auch Unterlassungen -, die jüdische Geschichte im öffentlichen Raum präsent zu halten.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Chryssoula Kambas, Universität Osnabrück
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück
chryssoula.kambas@uni-osnabrueck.de

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